Definition von Bugs
Bugs (deutsch: Wanze) im Softwarebereich sind Fehler oder Schwachstellen in Computerprogrammen, die dazu führen, dass die Software nicht so funktioniert, wie sie sollte. Der Begriff Bug ist zum Synonym für einen logischen Fehler im Code geworden, der auch durch eine Syntaxprüfung nicht entdeckt werden kann.
Bugs können durch Fehler oder Versäumnisse beim Entwurf, bei der Codierung, beim Testen oder bei der Bereitstellung der Software oder durch externe Faktoren, wie z. B. Hardwarefehler, Netzwerkprobleme oder Eingaben des Benutzers, verursacht werden. Fehler können von kleinen Unannehmlichkeiten bis hin zu kritischen Fehlern mit Auswirkungen auf die Sicherheit, Funktionalität oder Benutzerfreundlichkeit der Software reichen.
Softwarefehler können in alltäglichen Anwendungen auftreten. Das kann eine Webseite sein, die auf bestimmten Browsern oder Geräten nicht richtig geladen wird, oder ein Spiel, das abstürzt oder einfriert, während es gespielt oder geladen wird, oder ein Chatbot, der mit irrelevanten oder unangemessenen Nachrichten antwortet.
Bugs – Kennzeichen und Auswirkungen
Dies sind die Merkmale eines Bugs:
- fehlerhafter Software-Code,
- Programm arbeitet nicht wie erwartet oder überhaupt nicht,
- Fehler wird bei der Syntaxprüfung durch den Compiler nicht erkannt,
- tritt häufig als Laufzeitfehler („Runtime Error“) auf.
Bugs können sich nachteilig auf das Softwaresystem und seine Benutzer auswirken, einschließlich der Beeinträchtigung der Qualität, Zuverlässigkeit und Leistung der Software.
Zu den Auswirkungen zählen u. a. die Erhöhung der Kosten und des Aufwands für die Entwicklung, Wartung und Aktualisierung der Software; die Schädigung des Rufs, des Vertrauens und der Zufriedenheit der Nutzer oder Kunden; die Gefährdung der Software durch Sicherheitsrisiken, rechtliche Verpflichtungen oder ethische Probleme; und die Beeinträchtigung der Akzeptanz, des Wachstums und der Wettbewerbsfähigkeit der Software.
Am gefährlichsten sind jedoch Bugs, die lange unentdeckt bleiben und plötzlich dazu führen, dass produktive Systeme nicht mehr das tun, was sie sollen. Treten diese Fehlfunktionen in unternehmenskritischen Anwendungen auf, kann dies im wahrsten Sinne des Wortes katastrophale Folgen haben.
So wurden 2011 bei einer Datenübermittlung an eine australische Polizeidatenbank 3.600 Datensätze fehlerhaft übermittelt. In der Folge wurden 22 Unschuldige verhaftet. Oder ein anderes katastrophales Beispiel.
Das Frühwarnsystem der sowjetischen Streitkräfte meldete 1983 fünf ballistische Raketen von US-Territorium in Richtung UdSSR aufgrund eines Bugs in der sowjetischen Früherkennungs-Software, der die Unterscheidung zwischen Raketen und Sonnenreflexionen an Wolken verhinderte. Glücklicherweise interpretierte ein Offizier die Meldung als Fehlalarm. Hätten die USA tatsächlich angegriffen, wären mehr als fünf Raketen abgeschossen worden.
Angesichts solcher IT-Katastrophen dürften sich die meisten Entwickler erleichtert zurücklehnen und über die unbedeutenden Bugs lächeln. Obwohl es schwierig ist, Bugs vollständig zu vermeiden, gibt es einige bewährte Praktiken und Techniken in der modernen Softwareentwicklung, die dazu beitragen können, die Anzahl der Bugs in der Software zu reduzieren.
Tools zur Reduzierung von Bugs
Der Einsatz moderner Werkzeuge kann die Anzahl der Bugs deutlich reduzieren
- Debugging-Tools wie Visual Studio Debugger oder GDB unterstützen die Entwickler bei der schnellen Identifizierung und Behebung von Fehlern.
- Automatisierte Tests wie Unit-, Integrations- und End-to-End-Tests stellen sicher, dass Änderungen im Code nicht zu neuen Fehlern führen.
- Codeanalysewerkzeuge wie SonarQube oder ESLint analysieren den Code auf potentielle Fehler, Code Smells und Sicherheitslücken. Mit diesen Tools werden Entwickler dabei unterstützt, qualitativ hochwertigen Code zu schreiben.