Datenflussdiagramm - Definition und Erklärung
Ein Datenflussdiagramm oder Datenflussplan (engl. data flow diagram, DFD) ist eine grafische Strukturanalysemethode, die Datenquellen und -empfänger außerhalb des Systems, logische Funktionen, Datenflüsse und Datenspeicher, auf die zugegriffen wird, beschreibt.
Datenflussplan Begriffsbestimmung
Die Datenflussplan-Methodik gilt zu Recht als eines der wichtigsten Werkzeuge für die Strukturanalyse und den Entwurf von Informationssystemen vor der Verbreitung und Anwendung der UML, einer vereinheitlichten Modellierungssprache zur Erstellung abstrakter Systemmodelle.
Datenflussdiagramme dienen der Darstellung des Weges von Informationen in Prozessen oder Systemen. Wenn Beschreibungen mit Worten nicht ausreichen, werden sie eingesetzt. Ein nach der Datenflussplan-Methodik korrekt erstelltes Diagramm beantwortet Fragen wie
– Wie ist das geplante Informationssystem aufgebaut?
– Wie interagieren Informationen und Daten mit dem System und fließen innerhalb des geplanten Systems?
– Was wird benötigt, um die Informationsflüsse innerhalb des zu modellierenden Systems zu verarbeiten?
Bei der Erstellung von Datenbankanwendungen ist ein Datenflussplan hilfreich. Er kann den Datenfluss eines bestimmten Prozesses bildlich darstellen. Im Gegensatz zu einem Programmablaufplan enthält ein Datenflussplan keine Kontrollmechanismen. Es wird nur der Datenfluss dargestellt. Im Allgemeinen besteht ein Datenflussdiagramm/Datenflussplan aus vier Elementen.
- Externe Entität: Gibt Daten in das System oder den Prozess ein. Sie kommuniziert mit dem System. Das häufigste Beispiel ist heute das Internet. Externe Entitäten werden auch als Akteure, Quellen, Senken, Datenbanken und Terminatoren bezeichnet.
- Prozess: Die DFDs sollen Prozesse veranschaulichen. Damit ist aber nicht der Prozess als Teil des Diagramms gemeint. Vielmehr geht es um Teilprozesse, die Daten verändern oder strukturieren. Im großen Prozess des Online-Bankings wäre ein solcher Teilprozess z.B. der Befehl „Überweisung“. Der Kontostand (Datensatz) wird verändert.
- Datenspeicher: Hier werden Informationen gespeichert, um diese zu einem späteren Zeitpunkt zu überprüfen oder zu verwenden. Dies kann z.B. das Anlegen eines Ordners durch eine Software sein, aber auch das Speichern auf der Festplatte oder in einer Cloud. In Online-Shops sind auch die Menüpunkte, in denen die bisher getätigten Bestellungen angezeigt werden, entsprechende Datenspeicher.
- Datenfluss: Der Weg, den die Information zwischen der Entität, dem Prozess bzw. den Prozessen und dem Datenspeicher bzw. den Datenspeichern nimmt.
Datenflussdiagramm – Verwendung und Aktualität
Durch die einfache Visualisierung von zum Teil langen Informationsflüssen dienen DFDs als anwenderfreundliche und anschauliche Darstellung komplexer Prozesse. Diese hilft auch Mitarbeitern, die mit dem gesamten Informationsfluss weniger vertraut sind oder sich noch nicht theoretisch mit der Thematik auseinandergesetzt haben, Zusammenhänge und Datenflüsse in ihrer Gesamtheit schnell zu erfassen.
Datenflussdiagramme sind auch im Rahmen eines aktuellen Softwareprojektes einsetzbar, wenn beispielsweise ein neues System unternehmensweit eingeführt werden soll. Auf diese Weise können alle Projektbeteiligten schnell und abteilungsübergreifend auf den gleichen Informationsstand gebracht werden. DFDs können auch die Zusammenarbeit im Team und die Produktivität verbessern, da alle Mitarbeiter schnell und einfach abgeholt werden können.
Obwohl sich der Datenflussplan prinzipiell eignet, um den Informationsfluss in einer Software zu visualisieren, wird er immer weniger dazu verwendet. Entsprechende Anwendungen haben sich zu interaktiven, oft echtzeitfähigen oder datenbankgestützten Lösungen entwickelt. Hier stoßen Diagramme an ihre Darstellungsgrenzen.